Was Inklusion für mich bedeutet – Dorothea Schmidt aus dem Inklupreneur Team

In unserer Serie “Was Inklusion für mich bedeutet“ betrachten wir das Thema Inklusion aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Du willst auch deine Perspektive schildern? Dann melde dich bei Marlene: marlene[at]inklupreneur.de

Heute berichtet Doro aus dem Inklupreneur-Team.

Inklusion bedeutet für mich: die Potentiale von Vielfalt zu erleben.

Wir wissen, dass wir so nicht weitermachen können. Es ist Zeit, veraltete Wachstums- und Leistungsparadigmen zu überwinden, um wieder mehr Raum für Miteinander zu schaffen! Ich sehe Inklusion als notwendigen Baustein in der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft – hin zu einem umfassenden Verständnis wie wir in dieser Welt zusammenleben können (statt nur ökonomisch maximierend und optimierend). Wie wollen wir zusammenleben? Auf Augenhöhe! Wir müssen verstehen, wie bereichernd alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Erlebnissen und Perspektiven sind. Wir sollten anfangen einander wirklich zuzuhören, aufeinander zu achten, wirklich voneinander lernen zu wollen! Nur so können wir die Welt in Ihrer Vollständigkeit erfassen und urteilskräftige Entscheidungen fällen, die wirklich für eine nachhaltige Zukunft für alle Lebewesen wirken.

Kennenlernen, statt Ängste regieren zu lassen

Auslöser, mich dem Thema Inklusion zu widmen, war ein Erlebnis in meiner Jugend: Ein Mann an einer Bushaltestelle gab komische Geräusche von sich, war laut, bewegte sich ungewöhnlich. Ich bekam Angst und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. In der Auseinandersetzung mit der Situation wurde mir klar: Ich will keine Angst haben vor Menschen, die Teil unserer Gesellschaft sind, nur weil sie anders sind. Mit 17 Jahren machte ich ein Schülerpraktikum in einer Grundschule für „seelenpflegebedürftige Kinder“ in Wien und hatte große Freude, die so unterschiedlichen Kinder mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen etwas kennenzulernen. Deshalb machte ich nach dem Abitur noch ein Praktikum in der Garten- und Grünpflege im Niels-Stensen-Haus Worphausen bei Bremen, ein anthroposophischer Lebens- und Arbeitsort für Menschen mit Behinderung. Angst hatte ich seitdem nie wieder, viel mehr wuchs mein Wille, mich für eine inklusive Gesellschaft zu engagieren. Und auch wenn mir die Arbeit unendlich viel Freude bereitete, ich den Umgang miteinander als sehr liebevoll erlebte, wollte ich mehr möglich machen, nach dem längeren Hebel suchen.

Wie wollen wir zusammenleben und -arbeiten?

Mein Studium begann ich mit der Annahme, dass kapitalistische Leistungsparadigmen und Konkurrenzdenken zu Beschleunigung und Stress führen – und uns gegen uns selbst und gegeneinander ausspielen. Nur die Schnellen und Starken sind es wert, an der gesellschaftlichen Entwicklung teil zu haben; wer nicht den marktwirtschaftlichen Maßstäben entspricht, stört das System. Du musst hart arbeiten und dich stets optimieren, um bloß nicht abgehängt zu werden.

Weil die Arbeitswelt täglich unsere marktwirtschaftlichen Glaubenssätze reproduziert und einen so großen Teil unseres Lebens einnimmt, studierte ich schließlich „Nachhaltiges Wirtschaften“. Ich wollte herausfinden: Wie können wir zusammenarbeiten, ohne die nicht Angepassten zu verlieren? Wie kann eine Arbeitswelt aussehen, die uns ALLE unterstützt, in unsere Kraft zu kommen und uns entwickeln zu können, wirksam und glücklich?

Meine Antwort ist: Es braucht ein gesamtgesellschaftliches Um- und Weiterdenken! Und das erreichen wir meiner Meinung nach nicht durch Verbote und Zwänge, sondern durch positive Beispiele energiespendende Erlebnisse und Erfahrungen. Menschen mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft bringen, sichtbar machen, Begegnung ermöglichen, damit Inklusion Normalität wird – das möchte ich als Tänzerin und bei als Talentmanagerin bei Inklupreneur unterstützen. Melde dich bei mir, um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen!

Falls du auch deine Erfahrungen mit Inklusion auf unserem Blog schildern möchtest, melde dich gerne direkt bei Marlene!

Marlene Fragge

marlene [at] inklupreneur.de