Seit Februar 2023 verstärkt Jay Rathjen unser Inklupreneur-Projektteam im Bereich Recruiting. Welche neuen Perspektiven Jay als Person zwischen den Geschlechtern und als angehende:r Expert:in für Personalarbeit und Diversität in unser Team bringt, lest ihr in diesem Beitrag.
Jay Rathjen schloss 2020 den Bachelor Medien- und Kulturwissenschaften an der Universität Bremen ab und studiert aktuell den Master Transkulturelle Studien. Schon während des Studiums begann unser neues Teammitglied sich mit Fragen von Andersartigkeit im Arbeitsleben zu beschäftigen. Jay ist selbst neurodivers* und hat eine nicht-binäre Geschlechteridentität.
* Bei neurodivergenten Menschen werden die aus der Umwelt eintreffenden Reize im Gehirn anders verarbeitet als bei neurotypischen Menschen. Dies ist zum Beispiel bei AD(H)S (Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Störung), Autismus, dem Tourette-Syndrom sowie bei Dyskalkulie und Dyslexie der Fall. (Quelle)
„Ich kenne viele queere Menschen und neurodiverse Menschen, einige auch mit expliziten Behinderungen. Fast alle von ihnen haben mir gesagt, dass sie entweder Diskriminierung auf ihrer Arbeit erleben oder extrem unglücklich sind, weil sie sich im Beruf verstecken oder verstellen müssen. Andere haben eine so lähmende Angst vor der Arbeit, dass sie sich gar nicht erst bewerben. Und das, obwohl so viele von ihnen extrem intelligent, talentiert und passioniert sind“, berichtet uns Jay im Gespräch.
Ich wollte verstehen, warum so viele queere und neurodiverse Menschen schlechte Erfahrungen im Arbeitsleben machen und das wo möglich auch ändern. Einerseits, weil es mich selbst betrifft. Andererseits, weil es mein Gerechtigkeitsempfinden extrem stört und ich schon immer der Überzeugung war, dass Diversität und Andersartigkeit – durchaus auch Streit – sehr produktiv sein können.
So entwickelte sich der Antrieb für Jays berufliche Laufbahn im Bereich Diversity- und Personal-Management. Während des Studiums arbeitete Jay bei entsprechenden Praktika und Studierendenjobs in den Branchen IT und Automotive oder nahm an Fortbildungen im Bereich HR-Management teil.
„Etwas blieb mir doch immer ein Mysterium“, meint Jay, „nämlich, wie langsam Veränderungen in großen Konzernen passieren. Ich wollte das nicht einfach so hinnehmen und daran arbeiten, positive Veränderungen zu beschleunigen. Immerhin hängen so viele Existenzen davon ab.“ Schließlich stieß Jay auf die Stellenausschreibung für unser Inklupreneur-Projekt: „Mir hat meine bisherige Arbeit super viel Spaß gemacht. Aber: Ich wollte unbedingt noch näher an meinen originalen Zielen arbeiten und mehr für Diversität und Inklusion tun. Im Inklupreneur-Projekt kann ich nun meine bisherigen Kenntnisse sinnvoll einsetzen, um Menschen mit Behinderungen und Unternehmen erfolgreich zusammen zu bringen.“